Hotline Gratisberatung MO - DO zu Geschäftszeiten: 041 218 20 33
Arbeitnehmerverbände ergreifen Referendum gegen AHV-Reform 2021

Arbeitnehmerverbände ergreifen Referendum gegen AHV-Reform 2021

(HJ) Die Zustimmung zu einer Erhöhung des Rentenalters ist eng verknüpft mit der Gewissheit, bis ins AHV-Alter arbeiten zu können. Das geht aus einer aktuellen Swiss-Life Studie hervor. Politik und Unternehmen jedoch haben es in den letzten Jahren verpasst, arbeitsrechtliche Massnahmen zu ergreifen, um den Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz bis zum Pensionsalter zu garantieren. Stattdessen wurden die Probleme über die Zuwanderung gelöst. Die kurzfristige Politik wird sich bei der Abstimmung über die AHV-Reform als Bumerang erweisen. Eine Mehrheit von Avenir50plus Schweiz unterstützt das Referendum ebenfalls.              

Arbeitsmarkt nicht aufnahmefähig für Erhöhung Rentenalter Frauen
Die Arbeitsmangelquote liegt in der Schweiz gegenwärtig bei 12.4 Prozent. Anders ausgedrückt: 867 000 Personen möchten gerne arbeiten oder mehr arbeiten. Davon betroffen sind vor allem Frauen. Die Schweiz verfügt im Vergleich mit den OECD-Ländern über die höchste Anzahl an Teilzeitstellen bei den Älteren. Davon betroffen sind ebenfalls mehrheitlich Frauen. Eine Erhöhung des Rentenalters ist zudem wirkungslos, wenn Arbeitnehmende, wie dies auf die Schweiz zutrifft, sich deutlich vor dem ordentlichen AHV-Alter pensionieren lassen, stellt u.a. der Bundesrat in seiner Botschaft (S.47) fest.

Arbeitsrechtliche Hausaufgaben nicht gelöst  
Im Gegensatz zu den europäischen Ländern verfügt die Schweiz weder über einen gesetzlichen Schutz vor Altersdiskriminierung noch wurden Massnahmen zur Förderung des aktiven Alterns getroffen. Schweden kennt im Gegensatz zur Schweiz ein Recht auf Beschäftigung bis zum Alter von 67 Jahren. Dänemark, die Niederlande, Italien verfügen über einen Schutz vor altersbedingten Entlassungen. Auch liegt die Arbeitszeit in der Schweiz mit 42.9 Stunden höher als in der EU mit 41.1. Stunden. Seit Jahren bat Avenir50plus Schweiz Bundesbern im Rahmen der Hearings unter der Führung von Bundesrat Schneider Ammann vergeblich, sich diesem Reformstau anzunehmen.  Ausgerechnet seine Partei redet heute der Verantwortung in Form einer weitergehenden Erhöhung des AHV-Alters das Wort. 

Finanzierung über Mikrosteuer
Die Renten der Frauen sind im Durchschnitt immer noch ein Drittel tiefer als jene der Männer. Mit der Revision verlieren sie zusätzlich 1’200 Franken pro Jahr. Angesichts ihrer immer noch schlechten Verankerung im Arbeitsmarkt ist das inakzeptabel. Statt die Finanzierung des Alters weiterhin über die Besteuerung der Arbeit zu lösen, geht es im Hinblick auf die vermehrte Digitalisierung der Arbeit darum, das Geld dort zu holen, wo es ist. Der Grossteil der Gelder fliesst heute in den Finanzkasinokapitalmarkt. Würde man den Transfer der Spekulationsgelder nur minimal versteuern (Mikrosteuer), liesse sich damit ein würdiges Alter finanzieren. Es wird endlich Zeit, dass auch die Schweiz über eine Mikrosteuer nachdenkt.  

Stellungnahme SGB
Stellungnahme Travail.Suisse  

Die Hälfte der Erwerbslosen geht nicht aufs RAV

Die Hälfte der Erwerbslosen geht nicht aufs RAV

Das soll sich nach Ansicht der Gewerkschaften ändern, berichtet 20 Minuten. SVP-Nationalrat Matter wirft den Gewerkschaften vor, dass es ihnen dabei nur ums Geld geht. Denn die Arbeitslosenkassen der Gewerkschaften würden dafür gut entschädigt. Auf die Frage, wie hoch die Entschädigung für die Stellensuchenden ohne Leistungsanspruch sei, antwortet das Seco mit Hinweis auf die Vollzugsverordnung gegenüber Avenir50plus Schweiz: «Das Seco führt keine Statistik darüber, wie hoch diese ist. Unentschuldbar, denn der Aufwand der Kassen besteht für diese Gruppe einzig in der Registrierung, derjenige der RAV in der Kontrolle. Davon profitieren vor allem Kassen, wie diejenige der UNIA, die mit einer Pauschale entschädigt werden (Motion von Damian Müller).

Avenir50plus Schweiz hat bis anhin allen Ausgesteuerten empfohlen, weiterhin beim RAV angemeldet zu bleiben. Das vor allem darum, weil sie dadurch statistisch erfasst werden. Doch immer wieder melden uns Betroffene, einerseits müssten sie sich den Verbleib beim RAV geradezu erkämpfen, andererseits hätten sie die Nase gestrichen voll von den RAV, deren Leistung sich lediglich auf Kontrolle beschränke. Angesichts dieser Feedbacks täte der Staat besser daran, zumindest diese Dienstleistung an Private auszugliedern.

 

Hoffen auf ein Wunder – Avenir50plus Schweiz benötigt Geld

Hoffen auf ein Wunder – Avenir50plus Schweiz benötigt Geld

Statt das 10 Jahre Jubiläum Mitte 2022 zu feiern, geht Avenir50plus Schweiz zu diesem Zeitpunkt bankrott, geschieht nicht ein Wunder. 100 Gesuche reichten wir bei verschiedenen Gönnern sowie beim für das Seco zuständigen Bundesrates G. Parmelin ein mit dem Ziel, unsere kostenlose Beratungsarbeit, die wir seit neun Jahren leisten, endlich zu einem Teil entlohnen zu können. Die dadurch generierten Einnahmen sind geringer als Jahre zuvor. Sie decken für das Jahr 2022 nicht einmal die Fixkosten, wie z.B. Miete, Telefon oder sonstige Infrastruktur. Wenn ihr der Meinung seid, es benötige unsere kostenlose Beratungsarbeit, schreibt uns umgehend in wenigen Zeilen, was euch dazu bewegt. Auch Fachstellen, Angehörige und Nichtbetroffene die unsere Arbeit schätzen, sind aufgefordert.

Es wäre ein bitteres Ende in einer Zeit, in der gleichzeitig die 300 Reichsten der Schweiz allein im Jahre 2020 ihr Vermögen um 115 Milliarden Franken erweiterten. Der Bundesrat verweist in seiner ablehnenden Antwort u.a. auf die Arbeit der RAV, vergessen, dass sich Arbeitslosigkeit auf viele Facetten des Lebens auswirkt, die von diesen Institutionen nicht abgedeckt werden. Anlaufstellen für Ausgesteuerte, die umfassende Beratung anbieten sind nur gerade im kirchlichen Umfeld zu finden. Für Sozialhilfebeziehende gibt es zwar die Unabhängige Fachstelle für Sozialhilfe, doch diese ist oft überlastet und hilft einzig bei Rechtsproblemen.

Einer der bis anhin wichtigsten Gönner, auf den wir uns über Jahre verlassen konnten, teilte uns kürzlich mit, dass unser Gesuch nicht mehr berücksichtigt werde. Begründung: Wir würden nicht nur von Armut Betroffene beraten und uns überdies politisch zu Themen äussern, die nicht in direktem Zusammenhang mit Armut stünden. Sozialarbeit ist gemäss Lehre immer auch der Prävention verpflichtet. Aus diesem Grund beraten wir auch Ausgesteuerte und Jobsuchende, die noch nicht definitiv in der Armutsfalle gelandet sind mit dem Ziel, genau das zu verhindern. Politisch haben wir uns dieses Jahr zur Begrenzungsinitiative, zu den Überbrückungsleistungen für 60plus, zu besseren Leistungen in der Zahnmedizin und der Gesundheit von Sozialhilfebeziehenden sowie zur Covid-Politik geäussert. Ersteres brachte uns harsche Kritik ausgerechnet der renommierten Armutsforschern der Schweiz sowie einigen Linkspolitikern ein, beide von der Sorte, die an den Armutstagungen des Bundes jeweils die vermehrte politische Partizipation der Armen fordern. Und wehe, sie sagen was sie denken!  Bei der Bemessung der Leistungen zur Überbrückungsleistung durften wir auf die Unterstützung der Linken zählen, doch die vermochten sich in Bundesbern nicht durchzusetzen. Letzteres führte dazu, dass den Arbeitslosen drei zusätzliche Monate Taggelder gewährt wurden. Vor Kurzem forderten wir die Kostenübernahme der Tests für alle, weil dies besonders die Armen ausgrenzt. Das Engagement für einen gesetzlichen Schutz vor Altersdiskriminierung versteht sich als Präventionsarbeit, wird dieser auch von den Autoren der Seco-Studie «Alter und Beschäftigung» als wirksames Instrument diskutiert.   

Die beiden grossen Seniorenverbände der Schweiz, die für das Alterssegment ab 65 (Avenir50plus Schweiz bis 65) zuständig sind, werden vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) subventioniert. Auch sie äusserten sich  zur umstrittenen Covid-Vorlage. Die Pro Senectute, die als dritter Partner im Bunde speziell für deren Beratungsarbeit vom BSV Geld erhält, äusserte kürzlich in der Person von Evelyn Widmer Schlumpf eine unmissverständliche Position zur Erhöhung des AHV-Alters für Frauen, obwohl diese Institution diejenigen vertritt, die bereits im Pensionsalter sind. Was diesen Institutionen erlaubt ist, sollte auch Avenir50plus Schweiz zugestanden werden. 

Helft mit, dass unsere Stimme in Medien und der Politik nicht verklingt und wir weiterhin Ältere in Not und auf Jobsuche kostenlos beraten können. Möge uns das Christkind erhören.

Wir wünschen allen frohe Festtage.

Heidi Joos, Geschäftsführerin Avenir50plus Schweiz

Avenir50plus Schweiz 2017 in Aktion anlässlich der SKOS-Mitgliederversammlung. Wir überreichten der damaligen Co-Präsidentin der SKOS, Therese Frösch unser Anliegen nach einem Grundeinkommen oder einer Überbrückungsleistung für 50plus.
3631 Unterschriften für Kantonale Brückenleistungen

3631 Unterschriften für Kantonale Brückenleistungen

Damit allen 60-Jährigen den Gang aufs Sozialamt erspart bleibt, lancierte Avenir50plus Schweiz Anfang September 2021 in verschieden Kantonen in Ergänzung der Überbrückungsleistung des Bundes kantonale Petitionen für Kantonale Brückenleistungen. Nach zwei Monaten Sammelzeit lagen Ende Oktober total 3’631 Petitionsunterschriften vor, die in der kommenden Woche, den Kantonen zugeführt werden. AG: 466, BE: 573, BL:438, BS:438, LU: 518, SG: 446, ZH: 752.    Medienmitteilung weiterlesen 

Bild oben / Kanton Luzern: Übergabe der Petition an die Stv. Leiterin Staatskanzlei 
Bild unten / Kanton Basel-Land: Übergabe der Petition an Landschreiberin Frau Heer (li)

Kanton Basel-Stadt: Übergabe der Petition an Frau Schüpbach, Leiterin Staatskanzlei 2021.12.02
Kanton St. Gallen: Die Verantwortlichen auf dem Weg zur Staatskanzlei zur Überreichung der Petition.
Kanton Aargau: Überreichung der Petition an die zuständige Staatskanzlei.

Covid-Krise: Die Arschkarte der Ärmeren

Jahreskonferenzen Alter und Beschäftigung: Bundesrat Parmelin (SVP) pfeift zum AUS

Jahreskonferenzen Alter und Beschäftigung: Bundesrat Parmelin (SVP) pfeift zum AUS

(HJ) Die Diskriminierung der Älteren auf dem Arbeitsmarkt schreitet unbeirrt voran. Altersdefizitäre Bilder dominieren weiterhin die Einstellungspolitik der meisten Unternehmen. Die wenigsten von ihnen verfügen über eine gezielte Politik gegenüber den älteren Arbeitnehmenden, um diese gesund ins AHV-Alter zu bringen. Auch der Bundesrat kennt keine fundierte Strategie im Umgang mit den immer älter werdenden Belegschaften im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt.

Unbestritten ist: Die Älteren gehören nicht nur zu den Verlierern der Corona-Politik, sie werden demnächst auch einen hohen Preis für die fortschreitende Digitalisierung bezahlen. So unverständlich oberflächlich betrachtet der Schlusspfiff zu den Jahreskonferenzen «Alter und Beschäftigung» zu einem Zeitpunkt daherkommt, wo disruptive Zukunftsaussichten mehr denn je den Lead der obersten Regierung benötigen würde, so gelegen mag dieser der SVP sein. Ihr verbleibt somit weiterhin die politisch lukrative Bewirtschaftung der älteren Jobsuchenden. Mag sein, dass das Thema auch vom Tisch muss, weil die Forderung nach einer Erhöhung des Rentenalters sich schlecht verträgt mit Altersarbeitslosigkeit.

Der Ankündigung des Arbeitgeberverbandes, im kommenden Jahr seine Schäfchen an die Brust zu nehmen, um diesen ein Age-Management beliebt zu machen, darf mit Skepsis begegnet werden. Bereits dessen erstes, zwar gut gemeintes Projekt «Perspektive 45plus», das dieser im Zuge des Schocks der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative lancierte, scheiterte am Desinteresse der Arbeitgeber. Solange die Arbeitgeber ihre Bedürfnisse nach willigem und günstigem Personal über Zuwanderung lösen können und die Schweiz kein Gesetz zum Schutz vor Altersdiskriminierung kennt, kann auch ein Arbeitgeberverband nur wenig bewegen.

Ein mickriges Grundeinkommen, das dannzumal die Heere von älteren Arbeitslosen befrieden soll, kann nicht die einzige Antwort sein. Es gibt nämlich noch Arbeitnehmende, die bis zur Rente arbeiten wollen. Denen gilt es, nebst einem Recht auf Arbeit und alterslosen Zugang zu Stipendientöpfen, rechtzeitig finanzierbare Weiterbildungs- oder Umschulungsangebote anzubieten. 

Zynisch der Hinweis des Bundesrates, der Fokus auf die Erwerbslosigkeit der Älteren zeige auch Wirkung im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Das Thema aus dem öffentlichen Bewusstsein wegzudrängen, bedeutet für Betroffene, dass sie vermehrt die Ursachen für ihre Erwerbslosigkeit wieder bei sich selbst suchen. Die Selbstzerfleischung der Betroffenen, die auch nach 300 Bewerbungen nicht fündig werden, geschieht leise. Schade nur, dass der Bundesrat den Fokus nicht auch abwendet, wenn es um Corona geht. Doch dieser bietet der Politik ein einmaliges Forum der Profilierung. Für die individuellen «Kollateralschäden» bleibt in beiden Fällen der leider zu oft gewählte Griff zu Antidepressiva. Wir bleiben dran.

Ältere Stellenbewerbende krass diskriminiert

Ältere Stellenbewerbende krass diskriminiert

Obwohl die Belegschaften in den kommenden Jahren immer älter werden, kennen gemäss Swiss Life-Studie die wenigsten Unternehmen eine aktive Personalpolitik, um die Arbeitnehmenden gesund ins Pensionsalter zu führen. Mehr als jedes vierte Unternehmen diskriminiert sogar Stellensuchende über 55 Jahren. 

2030 wird es rund 30 Prozent mehr Pensionierungen geben als noch 2019 und rund 80 Prozent mehr als um die Jahrtausendwende. Kaum verwunderlich, dass die Erwerbslosenquote bei den Älteren seit 2015 angestiegen ist. Die Seco-Statistik zählt im Vergleich zu 2015 (Monat September) rund 14 750 mehr Stellensuchende. 

Avenir50plus Schweiz veröffentlicht an dieser Stelle demnächst die Stellungnahme zuhanden der Nationalen Konferenz Alter und Beschäftigung mit massiver Kritik an die Adresse des Bundesrates. 

PS Der SRF Beitrag, indem Caroline Brunner, Mutter von drei Kindern erwähnt wird, hat es unterlassen zu erwähnen, dass diese im Alter 50plus einen EFZ-KV-Abschluss erworben hat und trotzdem ohne Arbeit ist. 

Download
Swiss Life-Studie 
Beitrag SRF 10vor10 vom 26. Oktober 2021 
Luzerner Zeitung 

 

Offener Brief an Bundesrat: Stoppt diese für Ältere gefährliche Aktion

Offener Brief an Bundesrat: Stoppt diese für Ältere gefährliche Aktion

Bundesrat schickt Impf-Berater von Tür zu Tür: 
Stoppt diese für Ältere und Alleinstehende gefährliche Aktion 

Blick-Artikel: Geht es nach dem Bundesrat, schwärmen demnächst 1700 Berater aus, um die Ungeimpften zuhause aufzuspüren. 150 Millionen soll dies den Staat kosten. Einmal abgesehen davon, dass diese Aktion an Methoden von bekannten Sekten erinnert, geht diesem Vorgehen jeglicher gesunde Menschenverstand ab. Die Ankündigung von staatlichen Hausbesuchen liest sich wie eine Einladung an Kriminelle, sich als Berater des Bundesamtes für Gesundheit auszugeben, um sich Zutritt in Haushalte von älteren und alleinstehenden Menschen zu verschaffen, um sie auszurauben. Wer kennt sie nicht, die Geschichten von falschen Handwerkern und Polizisten, die vulnerable Menschen um ihr Bares brachten. Stoppt diesen behördlichen Blödsinn, bevor er absehbarer Schaden anrichtet. 

Der falsche Handwerker – eine wahre Geschichte 
(HJ) Kurz vor dem Mittagessen, vor rund drei Jahren, hörte ich zuhause einen kaum wahrnehmbaren Hilferuf, den ich nicht zuzuordnen wusste. Weil ich meiner Wahrnehmung nicht traute, holte ich die Nachbarin. Sie hörte nichts. Trotz Zweifeln am eigenen Verstand liess ich nicht locker und verschaffte mir im Nachbarhaus Zugang ins Treppenhaus, wo ich dann in den oberen Stockwerken den Hilferuf und ein Klopfen erneut wahrgenommen hatte. Niemand schien etwas im Nachbarhaus aufgefallen zu sein. Kurze Zeit später traf die von mir alarmierte Polizei ein und verschaffte sich Zugang zur Wohnung, wo ich das vermeintliche Geräusch ortete. 

Beim Bewohner handelte es sich um einen älteren IV-Bezüger. Wie er später zu erzählen wusste, meldete sich im Laufe des Morgens bei ihm ein Mann, der sich als Handwerker ausgab mit dem Auftrag der Verwaltung, die Heizungen zu kontrollieren. Der Gutgläubige gewährte dem «Handwerker» Zugang zur Wohnung. Dieser betrat zuerst alle Zimmer, um sich einen Überblick über die Heizkörper bzw. die Aufbewahrungsorte von Geld und wertvollen Gegenständen zu verschaffen. Dann begab er sich ins Badezimmer, wo er die Mithilfe des Bewohners anforderte. Als sich dieser gutgläubig an die Arbeit machte, schloss der falsche Handwerker augenblicklich die Türe von aussen ab, nahm die Kasse sowie Bares und machte sich aus dem Staube. Der Eingeschlossene bekam es schon allein darum mit der Angst zu tun, weil er als Diabetiker auf die Sprite angewiesen war, die sich ausserhalb des Badezimmers befand. Wenige Minuten fehlten, und er wäre unterzuckert ins Koma gefallen, was sein Ende bedeutet hätte. 

«Guten Tag, wir sind vom Bundesamt für Gesundheit, öffnen Sie uns bitte die Türe»….NEIN 

Offener Brief an die SKOS:  TATEN STATT WORTE 

Offener Brief an die SKOS:  TATEN STATT WORTE 

Eine Studie zuhanden des Bundesrates macht sichtbar, was sich uns täglich zeigt: Der Gesundheitszustand der Sozialhilfebeziehenden (SHB) ist deutlich schlechter als derjenige der Restbevölkerung. Jetzt fordern wir Taten statt Worte. 

In einem offenen Brief an die SKOS verlangt Avenir50plus Schweiz, was längst überfällig ist: Die Übernahme der Prämien für die Zusatzversicherung Alternativmedizin zumindest für Personen 50plus. Gemäss Studie leiden 63 Prozent der SHB über 50 an einer chronischen Krankheit, wohingegen dies bei der gleichaltrigen Restbevölkerung auf lediglich 29 Prozent zutrifft. Gerade für chronisch Kranke hat die Alternativmedizin ein gutes Angebot, das den älteren SHB nicht vorenthalten werden darf, zumal die Monatsprämie (rund 50 CHF) im Vergleich zum Nutzen gering ist.                        

 Hier zum Offenen Brief an die SKOS 
Studie der Fachhochschule Bern zur Gesundheit von Sozialhilfebeziehenden