20. Apr. 2023 | Arbeitsmarkt
(HJ) Ein Projekt der Fachhochschule Nordwestschweiz: Viele digitale Kompetenzen werden entweder im Selbststudium oder bei der Arbeit erworben und sind dadurch in Lebensläufen nicht sichtbar. Betroffen davon sind oft Ältere, die dadurch nur verminderte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Die Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelte deshalb das Tool Vali50+, das Betroffenen hilft, ihre digitalen Kompetenzen zu evaluieren. Martin Schmid, Dozent und Mitentwickler erhofft sich von diesem Tool mehr Selbstbewusstsein der Jobsuchenden auf dem Arbeitsmarkt, indem sie sich einerseits bewusst werden, was sie anzubieten haben, andererseits aber dem potenziellen Arbeitgeber auch Sicherheit bieten können in Bezug auf die gesuchten digitalen Kompetenzen. Der Nutzen wird aber auch von Beratenden dieser Zielgruppe sehr geschätzt, weil er eine gute Standortbestimmung bringt, so Schmid im Gespräch.
(HJ)Tools für unterschiedliche Zielgruppen
Kompetenzkartenset: Diese Einschätzungsvariante eignet sich besonders für Beratungssituationen und Gruppenverfahren. Die Arbeit mit dem Kompetenzkartenset ermöglicht eine spielerische Auseinandersetzung mit dem eigenen digitalen Können. Das Kompetenzkartenset kann zum Preis von CHF 35.– per E-Mail (martin.schmid@fhnw.ch) bestellt werden.
Online-Selbsteinschätzung: Mit Hilfe dieses Tools können die Kompetenzen im Umgang mit Handys, Computern, Tablets etc. individuell eingeschätzt werden. Die Einschätzung dauert 30 bis 60 Minuten Zeit. Es wird empfohlen, die Einschätzung dialogisch, d.h. zu zweit oder in Gruppen, vorzunehmen. Die Online-Selbsteinschätzung ist gratis.
Probieren Sie es selbst aus: Tool Vali50+
3. Apr. 2023 | Aktionen
Medienmitteilung: Die GV von Avenir50plus Schweiz hat einstimmig beschlossen, das Referendum gegen die BVG-Reform zu unterstützen.
Der geplante Abbau bei der zweiten Säule (BVG) trägt die Handschrift der großen Versicherungen. Sie erhoffen sich mit dem Leistungsabbau zusätzliche Spargelder bei der dritten Säule, an denen sie gutes Geld verdienen. Forderungen nach tieferen Verwaltungskosten und Transparenz blieben ungehört. Die Mittelschichten sowie Geringverdienende, Ältere und Frauen sind die großen Verlierer dieser Reform. Avenir50plus Schweiz sagt klar nein zu diesem Rentenklau. Weiterlesen…
21. März 2023 | Aktionen
Diskussion über aktuelle Arbeitsmarktzahlen und kontroverse Arbeitsmarktthemen.
Dienstag, 28.3.2023, 10.30 bis 11.45 Uhr, anschliessender Netzwerk-Apéro.
Hier finden Sie mehr Informationen
Kostenloser Eintritt, jedoch hier anmelden
2. Feb. 2023 | Soziales
Tagesanzeiger: Vielerorts müssen Sozialhilfebeziehende ihr Pensionskassengeld an die Gemeinde abtreten. Die Praxis kann eine völlig andere sein, je nach Ort – oder zuständiger Person auf dem Amt.
Weiterlesen im Tagesanzeiger
31. Jan. 2023 | Aktionen
Zwei Drittel aller Gesuche um Überbrückungsleistungen werden von den Kantonen abgelehnt. Das sort für harsche Kritik. Siehe dazu Sonntagsblick vom 30. Januar 2023. Avenir50plus Schweiz sind nicht nur die drei aufgezählten Punkte wichtig, sondern auch die Forderung, dass alle, die vor 60 ausgesteuert werden, sobald sie 60 werden und immer noch keine Arbeit haben in den Genuss dieser Leistung kommen können.
23. Jan. 2023 | Aktionen
Seit Mitte 2022 wurden wieder vermehrt Kündigungen ausgesprochen und Restrukturierungen angekündigt. Kein moralischer Schutz mehr gilt für die über 50-Jährigen. Rund 40 Prozent aller 2022 ausgesprochenen Kündigung betrifft diese Altersgruppe. Auch wenn die über 50-Jährigen wieder schneller eine Stelle finden, so doch oft nur in prekären Arbeitsverhältnissen. Interview von Radio 1 Zürich mit der Geschäftsführerin Avenir50plus Schweiz zu diesem Thema im Beitrag vom 19.1.2023
Medienmitteilung von Rundstedt zur Umfrage
Grafiken zur Umfrage bei den HR-Fachleuten
Blick
28. Nov. 2022 | Aktionen
(HJ) Trotz Arbeitskräftemangel immer noch wenig Flexibilität seitens Arbeitgeber bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitenden. Das zeigt die aktuelle Umfrage (2022.11) von Von Rundstedt und HR-Today. Personen Ü60 werden lediglich von rund 9 Prozent bei der Rekrutierung in Erwägung gezogen, im Gegenzug geben rund 40 Prozent der Arbeitgeber an, im Ausland zu rekrutieren. Beinahe die Hälfte zeigt trotz Arbeitskräftemangel Vorbehalte bei Bewerbenden ab 58 Jahren. Bewerbungen von Arbeitslosen, die zwei Jahre auf der Suche sind, werden immer noch von 70 Prozent als kritisch betrachtet. 52 Prozent der Befragten geben offen zu, dass bei der Rekrutierung ein Jugendwahn herrsche. Die Stellenmeldepflicht, nicht verwunderlich, wird lediglich von 13 Prozent der Arbeitgeber als hilfreich bei der Personensuche gewertet (siehe dazu «Stoppt das Bürokratiemonster»).
81 Prozent gaben an, keine Quereinsteigerkultur zu betreiben. Branchenerfahrung ist immer noch für 74 Prozent der Arbeitgeber zentral. Angesichts solcher Inflexibilität auf Arbeitgeberseite kann wohl kaum von Arbeitskräftemangel gesprochen werden, wohl eher von einem Mangel an einem Age- oder Generationen-Management sowie an geeigneten Weiterbildungen.
An der Präsentation wurde denn auch deutlich: Der Arbeitskräftemangel, der zu einem grossen Teil auf den Einbruch des Bruttosozialproduktes in der Corona-Zeit zurückgeht, pendelt sich 2023 wieder ein.
Pickup anlässlich der anschliessenden Panel-Diskussion bei Von Rundstedt: Arbeitszeugnisse gehören der Vergangenheit an, so die Meinung aller Teilnehmenden. Höchste Zeit. Der Personalchef der Hirslanden Gruppe beklagte sich, dass die Politik sie nicht unterstütze bei der Rekrutierung von Pflegepersonal in Kroatien. Richtig so, denn dadurch blieben die Bestrebungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen weiterhin geschmälert.
An alle Bewerbenden
Alle wichtigen Informationen müssen auf der ersten Seite des Curriculums ersichtlich sein. Besonders bei schwierigen Lebensläufen hilft es, den roten Faden, der einem durchs Leben führte, sichtbar zu machen.
Powerpoint-Präsentation zur Studie
23. Nov. 2022 | Aktionen
Sie engagiert sich für ältere Erwerbslose, Ausgesteuerte und Sozialhilfeempfängerinnen – und das gratis. Zuletzt hat sie mit einer Corona-Mahnwache und einer Nacht in der Arrestzelle der Luzerner Polizei Schlagzeilen gemacht. Doch wer ist Heidi Joos? Die Unterlagen stapeln sich auf ihrem Arbeitstisch. Es sind Bankauszüge und Verträge, die wild durcheinander liegen. Wir sind im Büro von Heidi Joos. Hier an der Hirschmattstrasse 13 in Luzern, im 5. Stock, ist die Geschäftsstelle des Vereins «Avenir50plus Schweiz». Weiterlesen Zentralplus...
2. Nov. 2022 | Aktionen
(HJ) Statt die 2014 vom Volk angenommene Masseneinwanderungsinitiative (MEI) im Wortlaut umzusetzen, beschloss das Parlament 2016 in einem Kniefall vor der EU, diese so umzumodeln, dass daraus eine Stellenmeldepflicht für Berufe, in denen die Arbeitslosigkeit höher 5 Prozent ist, wurde. Das Ziel war, damit das inländische Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen. Der renommierte Arbeitsmarktforscher George Sheldon warnte vergeblich bereits vor deren Einführung in einem NZZ-Artikel vor einem wirkungslosen Bürokratiemonster. Fünf Jahre später erhält er recht. Die STMP hat weder einen Einfluss auf die Arbeitslosigkeit noch auf die Zuwanderung. Das belegen vier Studien. Trotzdem buttert der Bund weiterhin jährlich über 25 Millionen Franken in dieses wirkungslose Instrument, das seitens der Arbeitgeber die Rekrutierung erschwert und verteuert.
Falscher Indikator
Die Stellenmeldepflicht am Indikator der Höhe der Arbeitslosigkeit festzumachen, sei falsch, betonte Sheldon erneut in einem Gespräch mit Avenir50plus. Dort wo die Arbeitslosigkeit hoch sei, wie zum Beispiel bei der Gastronomie, sei die Dauer der Arbeitslosigkeit gering. Die neuere Arbeitsmarktforschung plädiere darum dafür, die Länge der Dauer der Arbeitslosigkeit als Indikator zu wählen. Das leuchtet ein. Dort wo die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit hoch sind, zum Beispiel aufgrund saisonaler Arbeitsverhältnisse, verteuert eine STMP den Rekrutierungsprozess nur unnötig. Und das verdient die gebeutelte Gastrobranche nicht.
Wirkungslosigkeit verlangt neue Massnahmen
Erzielt die STMP nicht die gewünschte Wirkung oder ergeben sich neue Probleme, so muss der Bundesrat der Bundesversammlung nach Anhörung der Kantone und der Sozialpartner zusätzliche Massnahmen unterbreiten, so der Wille des Gesetzgebers. Vor diesem Hintergrund kündigte der Bundesrat im Rahmen der Beantwortung eines parlamentarischen Vorstosses an, dass das Justizdepartement in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsdepartement bis zum 31. März 2024 eine Gesamtschau zur Umsetzung aller bereits ergriffenen Massnahmen zur Förderung des inländischen Arbeitskräftepotenzials erstellen muss.
Bundesverfassung soll endlich respektiert werden
Für SVP-Nationalrat Egger, den Avenir50plus mit dem Ergebnis der Studien konfrontierte, ist die Stellenmeldepflicht ein wirkungsloses politisches Feigenblatt, wie das seine Partei bereits zu Beginn reklamierte. Seit 2014 sei in der Bundesverfassung festgehalten, dass die Schweiz die Einwanderung eigenständig steuere. Mit einer Zunahme der Bevölkerung, die allein für dieses Jahr auf 200’000 Personen geschätzt wird, müsste auch dem letzten Politiker klar werden, dass der Verfassungsauftrag endlich umgesetzt werden müsse. Doch über welche Massnahmen, darüber hält sich Egger bedeckt.
Gesetzlichen Schutz vor Altersdiskriminierung
Für Avenir50plus Schweiz ist jetzt schon klar: Stoppt rechtzeitig, was sich als Flop entpuppte. Jede Million, die weiterhin in dieses Bürokratiemonster gesteckt wird, ist eine zu viel. Die Älteren sind sogar im Gegenteil noch vermehrter arbeitslos als zuvor. Wollen wir länger arbeiten, müssen wir vorerst die Bedingungen so ändern, dass wir das auch können. Ein gesetzlicher Schutz vor Altersdiskriminierung, begleitet von einer Kampagne gegen altersdefizitäre Bilder als erster Schritt in die richtige Richtung, ist Gebot der Stunde.
Hier zu den Studien zur Wirkung der Stellenmeldepflicht
George Sheldon et.al.
Justus Balmer et.al.
Dominik Hangartner et.al.
Amélie Speiser et.al.
Helen Buchs
Rückblick auf die Abstimmung zur Umsetzung der MEI
SVP-Nationalrat Amstutz redete 2016 vor der Schlussabstimmung zur Umsetzung der MEI von Landesverrat. Das Gesetz sei eine Kapitulation vor der EU. 2023 sind Neuwahlen. Hier finden Sie, welche Partei wie stimmte. Link