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Starker Zuwachs an Stellensuchenden im Januar 2025

4.6 Prozent oder 212’803 Personen waren im Januar auf Stellensuche, 30’550 mehr als im Vormonat. Demgegenüber wies das Seco 42’000 offene Stellen aus.

Wer mehr Bildung im Rucksack hat, sucht länger. Das trifft auch auf die Älteren zu. Hinter den Kantonen NE, GE, VD weist Basel-Stadt mit 6.7 Prozent die höchste Anzahl Stellensuchenden auf in der deutschen Schweiz. In absoluten Zahlen ist es Zürich mit 35.228 Stellensuchenden. Das Gros der Arbeitslosen arbeitete zuletzt in einer Fachfunktion, lediglich ein Drittel in Hilfsfunktionen. Bildung scheint offenbar nicht vor Arbeitslosigkeit zu schützen. Weiterlesen Statistik…

CSS Stiftungspreis erhalten

CSS Stiftungspreis erhalten

Am 24. Mai erhielt Avenir50plus Schweiz für sein Engagement und seine Beratungsarbeit den Stiftungspreis der CSS. Wir danken herzlich für diese Würdigung. 

Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt: Bund und Arbeitgeberverband vereinbaren branchenspezifische Massnahmen

Medienmitteilung

Bern, 29.04.2024 – Menschen mit gesundheitlichen Problemen sollen möglichst im ersten Arbeitsmarkt verbleiben oder rasch wieder integriert werden. Mit diesem Ziel haben der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) Ende 2022 eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet. Es ist die erste dieser Art. Nun haben die beiden Parteien die konkrete Umsetzung beschlossen. Der Bund unterstützt den Dachverband darin, branchenspezifische Massnahmen für seine Mitglieder auszuarbeiten und verstärkt über die Eingliederungsleistungen der IV zu informieren. Mit der Durchführung wurde der Verein Compasso beauftragt.   Weiterlesen…

Pflästerlipolitik geht weiter, während wacker für Zuwanderung geworben wird

Pflästerlipolitik geht weiter, während wacker für Zuwanderung geworben wird

HJ) Der Bundesrat verpasste mit seinem Bericht vom 15. März 2024 erneut die Gelegenheit, eine Strategie für die älter werdenden Belegschaften zu formulieren analog derjenigen einiger nördlicher Länder. Diese würde breitflächig den Umgang der Arbeitgeber mit älteren Mitarbeitenden umfassen, angefangen von der Schulung des Managements hin zu einem Generationenmanagement, einen aktiven Diskriminierungsschutz und flächendeckenden Sensibilisierungskampagnen. Alles dem Ziel untergeordnet, die Mitarbeitenden in Arbeit gesund ins AHV-Alter zu begleiten. Antworten zur fortschreitenden Digitalisierung und der zu erwartenden Disruption auf dem Arbeitsmarkt fehlen im Bericht ebenso wie entsprechende Handlungsoptionen. Der Bereich der Sozialhilfe wurde gänzlich ausgelassen.
 
Stattdessen buttert der Bundesrat weiterhin Millionen in den Flop der Stellenmeldepflicht, deren Nutzen von vier Berichten bestritten wird. Gefördert werden
Coaching-Massnahmen für Jobsuchende 50plus, wo es doch effizienter wäre, die altersfeindlichen Arbeitgeber ins Visier zu nehmen. Mit der Optimierung der Überbrückungsrente, deren Zugang zu restriktiv ist, wird weiterhin zugewartet. Festhalten will er auch an der kostenlosen Standortbestimmung viamia für 40plus, von der in erster Linie Personen profitieren, die sich das Angebot selbst leisten könnten.
Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht…

Bericht des Bundesrates zur Gesamtschau Förderung des inländischen Arbeitskräftepotentials 
Stellungnahme von Avenir50plus Schweiz im Rahmen der Vorvernehmlassung 

Artikel TA-Media AG zur Veröffentlichung des Berichtes 

 

Stadt Bern lernt Bewerberin ab, da zu alt

Blick) Für die Stelle als «Sachbearbeiter*in Finanzen und Beschaffung» bei der Berner Stadtverwaltung braucht es laut Ausschreibung eine KV-Ausbildung, Erfahrung im Finanzwesen und Kundenfreundlichkeit. Irene J.*, zu diesem Zeitpunkt 62 Jah- re alt, erfüllt die Kriterien – und schickt ihre Bewerbung ab. Weiterlesen Blick 

Big-Business mit Zertifikaten

Big-Business mit Zertifikaten

HJ) Bildungsinstituten wurde es schon lange zum Business-Modell, die stete Neuschaffung von Zertifikaten für teures Geld. Das Nachsehen des Zertifikationswahn haben Menschen, die sich ihr Know-how an der Arbeit oder im Selbststudium erwarben. Ihre langjährigen Berufserfahrungen zählen plötzlich nicht mehr. Uns sind Fälle bekannt, wo Ausbildungsstätten langjährige Ausbildner auf die Strasse stellten, einzig weil es ihnen an einem jüngst erschaffenen Zertifikat fehlte. Wer über genügend Geld verfügt, kann sich Zertifikate rechtzeitig erwerben oder sogar im Ausland kaufen. Vielen Arbeitnehmenden im fortgeschrittenen Alter aber ist dies aus finanziellen Gründen nicht möglich. Ihr Geld, sofern vorhanden, floss in die Ausbildung der Kinder. Die Gleichwertigkeitsverfahren, die einst mit hehren Motiven ins Leben gerufen wurden, sind oft so kompliziert und aufwändig, dass sie kein praktikabler Ersatz sind. Stete Weiterbildung von Verstand und Herz unbedingt ein Leben lang, auch im Ruhestand, aber der Erwerb eines Zertifikates hat damit meist wenig zu tun. Erfahrungen in der Beratung von älteren Jobsuchenden zeigen leider nur allzu oft, dass selbst Zertifikate nicht vor Altersdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt schützen.    Weiterlesen Blick…

Digitale Kompetenzen sichtbar machen

(HJ) Ein Projekt der Fachhochschule Nordwestschweiz: Viele digitale Kompetenzen werden entweder im Selbststudium oder bei der Arbeit erworben und sind dadurch in Lebensläufen nicht sichtbar. Betroffen davon sind oft Ältere, die dadurch nur verminderte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Die Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelte deshalb das Tool Vali50+, das Betroffenen hilft, ihre digitalen Kompetenzen zu evaluieren. Martin Schmid, Dozent und Mitentwickler erhofft sich von diesem Tool mehr Selbstbewusstsein der Jobsuchenden auf dem Arbeitsmarkt, indem sie sich einerseits bewusst werden, was sie anzubieten haben, andererseits aber dem potenziellen Arbeitgeber auch Sicherheit bieten können in Bezug auf die gesuchten digitalen Kompetenzen. Der Nutzen wird aber auch von Beratenden dieser Zielgruppe sehr geschätzt, weil er eine gute Standortbestimmung bringt, so Schmid im Gespräch.

(HJ)Tools für unterschiedliche Zielgruppen

Kompetenzkartenset: Diese Einschätzungsvariante eignet sich besonders für Beratungssituationen und Gruppenverfahren. Die Arbeit mit dem Kompetenzkartenset ermöglicht eine spielerische Auseinandersetzung mit dem eigenen digitalen Können. Das Kompetenzkartenset kann zum Preis von CHF 35.– per E-Mail (martin.schmid@fhnw.ch) bestellt werden.

Online-Selbsteinschätzung: Mit Hilfe dieses Tools können die Kompetenzen im Umgang mit Handys, Computern, Tablets etc. individuell eingeschätzt werden. Die Einschätzung dauert 30 bis 60 Minuten Zeit. Es wird empfohlen, die Einschätzung dialogisch, d.h. zu zweit oder in Gruppen, vorzunehmen. Die Online-Selbsteinschätzung ist gratis.

Probieren Sie es selbst aus: Tool Vali50+

 

Als Mann gegen Erhöhung des Pensionsalters von Frauen

Eine Erhöhung des Pensionsalters bei den Frauen bedeutet eine Kürzung ihrer Pension, um damit Einsparungen bei der AHV vorzunehmen. Ausgerechnet auf dem Buckel der Frauen, die immer noch weniger verdienen als Männer und darüber hinaus sehr viel Freiwilligenarbeit leisten, soll die AHV saniert werden. Als solidarischer Mann sage ich dazu klar NEIN.

Ob es die Reform wirklich benötigt, um unsere Renten längerfristig zu sichern – das Hauptargument der Befürworter – wage ich zu bezweifeln. Die AHV steht besser da als je zuvor. Laut Bundesamt für Sozialversicherungen verfügt die AHV 2021 doppelt so viel an Einlagen (ca. 50 Mrd. CHF) als noch vor 20 Jahren (unter 25 Mrd. CHF).  Aktuelle Statistiken des BSF belegen, dass wir nicht mehr immer älter werden, auch wenn das Staatsfernsehen das Gegenteil zu suggerieren versucht. Die Zahl der Neurentner steigt aufgrund der Babyboomer zwar bis 2030. Danach sinkt sie wieder, verbunden mit sinkenden Ausgaben und steigenden Einnahmen.   

Was meist verschwiegen wird: Der Produktivitätszuwachs unserer Volkswirtschaft erfolgt immer mehr über Maschinen und Computer, also weniger über die Arbeit von Menschen. Eine Rentenfinanzierung vorwiegend über die Besteuerung der Arbeit, wie wir dies heute haben, hat kurze Beine. Eine echte Reform müsste zwingend die Besteuerung der digitalen Arbeit berücksichtigen und oder eine Finanztransaktionssteuer ins Auge fassen.

Die Mehrwertsteuer heranzuziehen, um die AHV mitzufinanzieren ist unsozial, denn das trifft die unteren Einkommensklassen mehr als die Reichen. Wenn schon Umverteilung, dann richtig. Bei dieser Reform geht es nicht um Frauen gegen Männer, oder Junge gegen Ältere, hier geht es um Reiche gegen Arme. Während die Superreichen stetig von Steuerprivilegien profitieren, bittet man einmal mehr die Geringverdienenden zur Kasse. Die sind jedoch schon genug geplagt von der aktuellen überdurchschnittlichen Teuerung. Darum: 2 x NEIN 

Daniel Maerki, promovierter Soziologe, Geschäftsführer Avenir50plus Zürich