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Muss ich die Erklärung Sowatch unterschreiben damit ich Sozialhilfe erhalte

Immer mehr Sozialgemeinden im Kanton Aargau verlangen von den Sozialhilfebezügern die Unterzeichnung des Merkblattes Sowatch (Überprüfungsdienst, Sozialinspektion). Verunsicherte Betroffene meldeten sich sich mit der Frage bei uns, ob sie dies tun müssen und falls ja, mit welchen Konsequenzen zu rechnen ist. Diese Frage haben wir der Unabhängigen Fachstelle für Sozialhilferecht Zürich weitergeleitet und die folgende Antwort erhalten.

Nur eine Minderheit arbeitet bis 65 Jahre

Die Renten sind unter Druck, also müssen wir länger arbeiten. Doch die Realität sind anders aus. Nur eine Minderheit arbeitet bis 65 Jahre, schreibt die NZZ (2018.06.02). Ob das tatsächlich Ausdruck des hohen Wohlstandes ist, wie das die NZZ interpretiert oder vielmehr eine Folge davon, dass immer mehr Unternehmen ihre ältere Mitarbeitenden zur Frühpensionierung zwingen, lässt sich aus den Zahlen nicht eindeutig ablesen. Ein Vergleich mit den Renten der umliegenden Ländern lässt eher vermuten, Letzteres treffe zu, denn die Schweiz nimmt mit ihren Rentenleistungen im Vergleich keine Spitzenposition ein. Um so unverständlicher die Forderungen des Präsidenten des Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, nach einer Erhöhung des Rentenalters für Männer auf 66 Jahre, wie es im Tagesanzeiger vom 1. Juni 2018 zu lesen galt.

Jobsuchende 50plus keine Chancen gegen Algorithmen

Swiss-Life und Manpower-Boss, Rolf Dörrig, spricht in einem ausführlichen Interview der Sonntagszeitung vom 27. Mai 2018 Klartext. Wichtiger als Fachkompetenz ist heute Sozialkompetenz, die kein Roboter aufzuspüren vermag. Gleichzeitig gesteht Dörrig ein, dass auch Manpower mit Algorithmen bzw. sogenannten Bewerbungsfiltern arbeitet. Bewerbende 50plus haben auf diese Weise keine Chance, ihre Sozialkompetenz überhaupt unter Beweis zu stellen. Ein Gesetz zum Schutz vor Diskriminierung des Alters wird immer dringlicher. Das belegt auch die Zustellung dieses Mails, das ein Bewerbender von einem Headhunter erhalten hat. «Leider passen Sie vom Profil her nicht auf diesen Job. (Ich habe eine Altersvorgabe einzuhalten) Tipp: Für einen Stellenvermittler sind Sie von Alter her nicht mehr vermittelbar, suchen Sie sich Ihren Job selber und gehen Sie dabei kleinere Unternehmen direkt an, dort ist man in der Regel froh einen erfahrenen Mann zu finden! (auch wenn es nur für kürzere Zeit ist)».

EL-Reform: Ständerat hält an höheren Mietzinsobergrenzen fest

Ein grosser Teil der EL-BezügerInnen kann bei den heutigen Ansätzen die Miete nicht bezahlen. Der Ständerrat hält im Differenzbereinigungsverfahren deshalb entgegen dem Willen des Nationalrates an den höheren Mietzinsansätzen fest. Für die Region 1 liegen diese bei 16 440, Region 2 bei 15 900 und Region 3 bei 14520 Franken. Je nach Wohnungsmarkt können die Kantone diese Beiträge um 10 Prozent kürzen oder gar erhöhen. Ferner hält er daran fest, dass der frühzeitige Kapitalbezug des BVG weiterhin möglich ist. Das ist erfreulich, denn dies erspart älteren Erwerbslosen oft den frühzeitigen Gang aufs Sozialamt. Definitiv beschlossen ist aber noch nichts, denn die Vorlage geht nun zurück zur Bereinigung an den Nationalrat und vielleicht sogar danach wieder zurück an den Ständerat. Hoffen wir im Interesse der Betroffenen auf eine baldige Lösung im Sinne der Beschlüsse des Ständerates.
Blick, 2018.05.30
Tagesanzeiger, 2018.05.30
Beschlüsse des Ständerates im Detail

Vorstand bekennt sich zur integralen Organisationsphilosophie

Vorstand bekennt sich zur integralen Organisationsphilosophie

Was wir als Verband seit sechs Jahren leben, erhält einen Namen: Integrale Organisationskultur. Diese Organisationsform löst in der evolutionären Theorie das Leistungsprinzip als organisierendes Element ab. Es zeichnet sich aus durch drei wichtige Organisationsprinzipien: Selbstführung, Ganzheitlichkeit und Sinnhaftigkeit. Es ist der Sinn, nicht das Ego und die Gier, welche die Arbeit in selbstführenden Teams leiten. Wir werden uns in der Gestaltung der darauf aufbauenden Prozesse, des Denkens und Handeln weiter üben. Bis anhin hat uns dieser Weg, der möglichst wenig festschreibt, geholfen, mit wenig Ressourcen flexibel auf die Herausforderungen des Umfeldes und der Zeit zu reagieren. Auch in der normalen Arbeitswelt gibt es Unternehmen, die damit nicht nur hervorragende Arbeitsresultate hervorbringen, sondern auch zufriedene Mitarbeitende. Der Arbeitsplatz wird zu einem Ort, wo der Mensch mit allen Facetten wieder Mensch sein kann. Work-Life-Balance wird überflüssig, weil die Mitarbeitenden keine sozialen Masken mehr tragen. Wer mehr darüber erfahren möchte, lese das hervorragende Buch des langjährigen McKinsey-Beraters Frederic Laloux «Reinventing Organizations», deutsche Ausgabe. Allen zwölf Unternehmen, die er darin untersucht, leben bereits seit längerem erfolgreich nach diesen Prinzipien.

Hier zum Interview der BAZ vom 1.6.2018 mit der Geschäftsführerin Avenir50plus, u.a. auch zu diesem Thema. Zum Generationenmanagement oder Age-Management finden sich weitere Infos auf unserer Webseite.

SRF Rundschau: Unfaire Stimmungsmache gegen Inländervorrang

Am 1. Juli tritt die Lightversion des Inländervorrangs in Kraft. Bei allen Berufsgruppen mit Arbeitslosigkeit höher als 8 Prozent, müssen die Arbeitgeber ihre offenen Stellen dem RAV melden. Innert 5 Tagen muss ihnen das RAV passende KandidatInnen vorschlagen, die jederzeit als nicht dem Profil entsprechend abgelehnt werden können. Das war der Rundschau vom 30. Mai Anlass für einen Beitrag, der journalistisch tendenziös und fragwürdig ist. Unwidersprochen blieb das unsachliche Gejammer der Theater- und Filmszene, die trotz 12 000 arbeitslosen SchauspielerInnen in der Schweiz, für sich die Ausnahmeregel reklamiert. Argumentiert wurde mit einer Theaterproduktion, die am letzten Tag vor der Premiere einen kranken Schauspieler ersetzen muss. Dass in solchen Notfällen das Prozedere nicht eingehalten werden kann, versteht sich von selbst, auch wenn es in der Regel so ist, dass die risikohaften Haupttrollen im Voraus durch andere Darstellende abgesichert werden. Es schleckt doch keine Gais weg, dass auch in dieser Branche Lohndumping an der Tagesordnung ist. Deutsche Akteure sind nun einmal günstiger als in der Schweiz lebende, die höhere Fixkosten zu berappen haben. Wenn Kurt Fluri einmal sympathisch herüberkam, dann mit seinem Statement, dass er die Interessen der hohen Anzahl Arbeitslosen in der inländischen Kulturbranche höher gewichtete als das Gejammer der Intendanten. Wenigstens erhielt er noch Schützenhilfe von Salve Leutenegger, die Verständnis zeigte für das wirtschaftliche Interesse der arbeitslosen Inländer. Erwünscht sind durchaus weitere Beiträge zum Thema, u.a. die Ausleuchtung des Ablaufprozedere bei den RAV’s, die jetzt erstmals ihrem Namen als Regionale Arbeitsvermittler gerecht werden müssen.

SRF Dok 7. Juni: 50+ und arbeitslos

SRF Dok 7. Juni: 50+ und arbeitslos

Arbeitslos, abgestempelt, ausgesteuert – zu Recht fürchten sich ältere Arbeitnehmende vor einem Stellenverlust. Eine neue Arbeit zu finden, ist für Menschen über 50 weit schwieriger als für Jüngere. Es droht Langzeitarbeitslosigkeit mit verheerenden Folgen. Aber es gibt auch Hoffnung.
Drei Personen, die in der Dokumentation vorkommen, sind unserem Verband bekannt. Um wen es sich handelt, wird sich am 7. Juni anlässlich der Erstausstrahlung des Dokumentarfilmes von Barbara Frauchiger zeigen.

Bern: Kantonale Initiative Wirksame Sozialhilfe

Kanton Bern: Die SP Bern hat eine Volksinitiative lanciert, die u.a. die Unterstützung von älteren Arbeitslosen vorsieht, so wie es die SKOS kürzlich gefordert hat. Das ist äusserst erfreulich. Sammelbögen können hier heruntergeladen werden. Achtung: Eine kantonale Initiative darf nur von Personen unterschrieben werden, die im Kanton Bern wohnhaft und stimmberechtigt sind. Das im Unterschied zu Petitionen.

Antwort Bundesrat auf Blitzpetition «Keine Aussteuerung 55plus liegt vor

Antwort Bundesrat auf Blitzpetition «Keine Aussteuerung 55plus liegt vor

Die drei Organisationen Avenir50plus Schweiz, 50etplus Westschweiz und Workfair 50+ Basel haben in einer Blitzaktion 1 222 Unterschriften für die Petition «Keine Aussteuerung 55plus» gesammelt, die sie am 6. Juni 2018 der Bundeskanzlei übergeben haben. Medienmitteilung
Die Antwort des Bundesrates liegt nun vor. Lauter leere Worte. Bleibt zu hoffen, dass die sozialpolitische Kommission des Ständerates, die sich im Herbst diesem Thema annimmt, mit Taten darauf antwortet.