21. Dez. 2018 | Arbeitsmarkt
Der Präsident der ETH Lausanne wirft der Schweiz im Umgang mit den grossen Technologien Naivität vor. Die Schweiz braucht dringend eine neue Sozialversicherung: eine Umschulungskasse analog der Arbeitslosenkasse. Damit unterstützt er indirekt den Vorschlag des Swissmem-Verbandes nach einer Lehre für Ü45. Das schreibt die Bilanz in der neuesten Ausgabe.
18. Dez. 2018 | Aktionen
Was sich schon längst abzeichnete, wird durch die aktuellen Zahlen der Sozialhilfe bestätigt. Bei den Älteren zeigt sich ein starker Anstieg.
Kaum verwunderlich, wenn die Unternehmen bei den Älteren einen Wettbewerbsnachteil orten, wie dies aus der jüngsten Deloit-Studie hervorgeht.
Höchste Zeit, um die SKOS-Forderung «Keine Aussteuerung 55plus» umzusetzen begleitet von einem Gesetz, dass die Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt aufgrund des Alters verbietet.
Aus der Medienmitteilung
Zunehmendes Sozialhilferisiko für ältere Personen zwischen 50 und 64 Jahren
Bei den 50- bis 64-Jährigen zeigt sich zwischen den Jahren 2011 und 2017 ein relativ starker Anstieg der Sozialhilfequote von 2,5 auf 3,2%, was einer Zunahme um 28% entspricht. Die entsprechende Entwicklung fällt bei den 18- bis 35-Jährigen mit 8% bzw. mit 12% bei den 36- bis 49-Jährigen deutlich geringer aus. Die Sozialhilfequote der Gesamtbevölkerung verzeichnet im selben Zeitraum einen Anstieg von 10%.
Die Anzahl der 50- bis 64-jährigen Sozialhilfebeziehenden stieg zwischen 2011 und 2017 von 38 484 auf 54 615 Personen und somit um rund 40% an, während die Wohnbevölkerung in der gleichen Altersklasse und im gleichen Zeitraum lediglich um 14% zunahm. Diese Zunahme geht vor allem auf Sozialhilfebeziehende zurück, die schon länger Sozialhilfe beziehen. Dies wird bei der mittleren Bezugsdauer von Sozialhilfeleistungen ersichtlich: Im Jahr 2011 betrug diese bei den 50- bis 64-Jährigen rund 41 Monate und stieg um 32% auf rund 54 Monate im Jahr 2017. Bei den jüngeren Altersgruppen ist diese Entwicklung deutlich weniger stark ausgeprägt.
50- bis 64-jährige Sozialhilfebeziehende sind besser ausgebildet als jüngere
Die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen in der Sozialhilfe unterscheidet sich in verschiedener Hinsicht von den jüngeren Altersgruppen. Wichtige Unterschiede findet man beispielsweise beim Ausbildungsstand: 57% der Sozialhilfebeziehenden zwischen 50 und 64 Jahren verfügen über eine berufliche Ausbildung oder einen Hochschulabschluss. Dieser Anteil liegt bei den 18- bis 35-Jährigen mit 42% und bei den 36- bis 49-Jährigen mit 54% tiefer. In der Gesamtbevölkerung sind Jüngere besser ausgebildet als Ältere. Im Vergleich zu jüngeren Personen weist eine Ausbildung auf Sekundarstufe II oder Tertiärstufe bei älteren Personen offenbar eine geringere Schutzwirkung vor dem Bezug von Sozialhilfe auf.
16. Dez. 2018 | Aktionen
Für viele Unternehmen gelten ältere Arbeitskräfte derzeit nicht als wertvolle Ressource: Ein Drittel der Schweizer Firmen sehen ältere Erwerbstätige gar als Wettbewerbsnachteil. Nach wie vor bestehen Vorurteile gegenüber Älteren Arbeitskräften. Das absolut zu Unrecht, wie eine aktuelle Studie von Deloitte belegt. Ältere arbeiten offenbar flexibler, motivierter und qualifizierter. Lesen Sie mehr in der Medienmitteilung.
16. Dez. 2018 | Aktionen
Die NZZ am Sonntag vom 2018.12.16 hat falsch berichtet: Nicht wir als Avenir50plus Schweiz, sondern die kürzlich gegründete Allianz gegen Altersdiskriminierung hat sich die Lancierung einer Volksinitiative gegen Altersdiskriminierung zum Ziel gesetzt. Das Co-Präsidium besteht zwar aus Heidi Joos, Geschäftsführerin Avenir50plus und Karl Vögeli, u.a. Präsident des Schweizerischen Seniorenverbandes, aber das lässt sich nicht mit den Organisationen gleichsetzen, denen die beiden angehören. Zum aktuellen Zeitpunkt kommuniziert die Allianz lediglich, dass das Initiativkomitee breit abgestützt sein wird, nennt aber noch keine Namen. Die Webseite ist in Bearbeitung. Danke fürs Verständnis. Heidi Joos
PS Selbstverständlich unterstützt Avenir50plus Schweiz die Zielsetzung voll und ganz.
9. Nov. 2018 | Aktionen
Die Zahl der älteren Erwerbslosen hat über die letzten Jahre zugenommen, während das Parlament eine Erhöhung des Rentenalters in Betracht zieht. Denis G. Humbert, ein kämpferischer Fachanwalt für Arbeitsrecht plädiert im «Plädoyer» für acht Reformschritte.
Auch wenn sich das Seco gegenwärtig mit tiefen Arbeitslosenzahlen brüstet, wie übrigens auch andere europäische Länder, so gilt es daran zu erinnern, dass die Zahlen der älteren Arbeitslosen in den letzten Jahren stetig gestiegen sind. Der Wirtschaft geht es in der Tat leicht besser. Doch viele Faktoren sprechen dafür, dass das Wirtschaftswunder nicht lange andauert. Zumindest wird sich in absehbarer Zeit die Schattenseite der Digitalisierung in Form von weiterem Abbau von Arbeitsstellen bemerkbar machen. Gemäss einer Studie von McKinsey werden bis 2030 eine Million Jobs wegfallen. Und das trifft in aller Regel in erster Linie Ältere. Unbestritten werden in diesem Zeitraum auch neue Stellen geschaffen, aber die werden kaum mit älteren Jobsuchenden besetzt. Deshalb gilt es sich auf allen Ebenen darauf vorzubereiten. Änderungen, auch wenn sie einem aus der Sicht der Betroffenheit noch so geringfügig erscheinen, sind auf allen Ebenen zu begrüssen, seien es nun die Vorschläge von Denis G. Humbert oder jene der SKOS.
6. Nov. 2018 | Aktionen
Das fordert die SKOS für ältere Erwerbslose. Der Vorschlag sei rechtlich rasch umsetzbar und finanziell tragbar. Die Mehrkosten bewegen sich bei 25 Millionen Franken. Dafür werden die Gemeinden entlastet. Kein Gehör findet dieser Vorschlag bei der zuständigen Arbeitsmarktbehörde Seco.
Avenir50plus begrüsst den Vorschlag der SKOS. Damit geht eine alte Forderung in Erfüllung, wenngleich die Obergrenze zum Bezug immer noch zu hoch ist, handelt es sich um einen Schritt in die richtige Richtung. Damit diese zusätzliche soziale Absicherung der Älteren aber nicht zu einem Freiticket für Unternehmen verkommt, Restrukturierungen auf Kosten älterer Arbeitnehmenden durchführen, muss die Umsetzung zwingend an die Schaffung eines Altersdiskriminierungsgesetzes gekoppelt werden. Ebenso soll der Bund Sensibilisierungskampagnen durchführen, die darauf ausgerichtet sind, die altersdefizitären Bilder zu korrigieren. Wie die Forschung belegt, gibt es zwischen Altersdiskriminierung und den vorherrschenden Stereotypen einer Altersgruppe einen engen Zusammenhang. Wichtig ist nun, den politischen Druck derart aufzubauen, dass der Vorschlag eine reale Chance zur Umsetzung erhält.
Medienmitteilung
Kurzbericht zum Vorschlag
Gutachten zum SKOS Vorschlag
2018.11.06 Tagesanzeiger Netz für Arbeitslose kostet 50 Millionen
30. Okt. 2018 | Aktionen
59 Jahre alt, top ausgebildet und auf Arbeitssuche. So präsentierte sich Monika in der Bahnhofhalle Zürich. Für die Securitrans war das zu viel. Sie verjagte die Jobsuchende unter Androhung eines Strafregistereintrages!
Von der Securitrans Zürich wollte niemand auf Anfrage von Avenir50plus Stellung beziehen. Die Bahnhofverordnung verlangt zwar eine Bewilligung für die Durchführung von Promotions. Nichts jedoch deutet auf ein Verbot von Selbstmarketing hin. Mutig, innovativ tönte es seitens der Passanten. Zwei Ältere hätten sie vom Fleck weg eingestellt, wären sie noch aktiv in der Geschäftswelt, äusserte sich Monika. Zwei Jahre Bewerbungen ohne eine Arbeitsangebot, hat die Jobsuchende mit internationaler Erfahrung hinter sich. Noch mehr vom Gleichen, das ändert nichts, kommentierte sie ihren Schritt an die Öffentlichkeit. Wir hoffen auf den Me-Too-Effekt.
16. Okt. 2018 | Soziales
Die Stadt Rorschach hat eine Sozialhilfeempfängerin abgeschoben. Das kommt die Stadt am See nun teuer zu stehen. Die Kosten wären ohnehin angefallen, hält Stadtpräsident Thomas Müller dagegen. Lesen Sie weiter im St. Galler Tagblatt
16. Okt. 2018 | Aktionen
Die vorzeitige Rente mit 60 Jahren ist eine der grössten Errungenschaften der Bauarbeiter. Doch wie die Rundschau-Recherche zeigt: Baumeister ersetzen Angestellte kurz vor dem Pensionsalter durch billigere Arbeitskräfte – und bringen die Älteren so um ihre vorzeitige Rente. Angriff auf die Rente 60 oder notwendige Flexibilisierung? Klar ist: Der Arbeitskampf auf den Baustellen spitzt sich zu.
Zum Rundschaubeitrag SRF
Zur UNIA-Webseite mit den Streikdaten
12. Okt. 2018 | Aktionen
Der Kredit für Forschung und Innovation von 26.4 Milliarden Franken bis 2020 soll nochmals erhöht werden, damit die Schweiz die Hürde der Digitalisierung schafft. Von ein paar Leuten jedoch muss sich die Wirtschaft vorübergehend trennen, so die hoffentlich letzte Botschaft des Arbeitsministers zur Digitalisierung auf Youtube.
Um sich auf die Digitalisierung vorzubereiten, soll sich das Volk mit Apps anfreunden. Damit wisse es jederzeit, wie das Wetter werde, meint der Bundesrat. Wetter ja, aber wer soll sich wofür im Hinblick auf die digitale Flutwelle weiterbilden? Und woher sollen Frau Müller und Herr Meier mit ihren Mindestlöhnen das Geld für die Weiterbildung nehmen? Mit diesen Fragen lässt er das Volk alleine. Hauptsache, so scheint es einem, die Menschen bilden sich weiter und haben darob keine Zeit sich die Frage zu stellen, was denn die Digitalisierung der Bevölkerung bringe. Schneider Ammanns Freunde, die er im Video zitiert, sind hingegen um Antworten nicht verlegen: «Wir müssen uns halt von ein paar Leuten trennen. Und versprechen gleichzeitig, wenn der Umbau vorbei sei, dann wieder Jobs zu schaffen.»
Bis 2030 sollen in der Schweiz eine Million Jobs wegfallen, prognostiziert Mc-Kinsey in einer in der NZZ am Sonntag vom 7. Okt. 2018 veröffentlichten Studie. Vor allem die repetitiven Arbeiten sollen wegfallen. Die Umschulung sei zwar eine Herkules-Aufgabe, meint der zitierte Mc-Kinsey Mitarbeiter, aber machbar! Verständlich der hoffnungsvolle Hinweis, denn jede ehrliche Prognose würde das Auftragsvolumen dieser Unternehmensberatungsfirma schon morgen schmälern.
Anmerkung: Schade, dass Bundesräte nicht nach ihren YouTube-Fellowers gewählt werden, denn dann würde ein anderer Schweizer das Rennen machen. Daniela Ganser vermag locker eine halbe Million Zuschauer zu begeistern, wohingegen es bei Schneider Ammann gerade mal 800 sind, wobei man nicht weiss, wie viele davon von seiner eigenen Kommunikationsabteilung stammen.
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