1. Mai 2019 | Aktionen
Radio SRF strahlte am Donnerstag, 2. Mai im Vorfeld der 5. Konferenz Alter und Arbeitsmarkt eine Live-Sendung aus mit Betroffenen. Mitdiskutieren durfte auch Heidi Joos, Geschäftsführerin Avenir50plus Schweiz. Zu vieles blieb ungesagt, zu vieles wurde nur oberflächlich angesprochen. Das sind Rückmeldungen, die bei uns eingetroffen sind. Zu Recht. Das hängt mit der Breite der Thematik zusammen. Wer bereits ausgesteuert ist, will nicht mehr über das RAV reden sondern eher über die Ängste vor Altersarmut. Wer hingegen erst kurze Zeit erwerbslos ist, will nicht hören, wie es denjenigen geht, die den Gang aufs Sozialamt tätigen mussten. Das Thema ist explosiv, vielfältig und emotional. Das hängt vor allem auch damit zusammen, dass die Politik seit Jahren nur zuschaut und abwartet, bis das Problem sich von selbst löst. Das tut es aber nicht. Der Fachkräftemangel, von dem erwartet wird, dass er das Problem entschärft, zeigt keine Resultate. Es ist immer noch bequemer und günstiger, Arbeitnehmende aus dem Ausland zu beschaffen, als die eigenen älteren Mitarbeitenden weiterzubilden und über Konzepte der besseren Mitbestimmung zu motivieren, gesund und lebendig ins Pensionsalter zu finden.
Hier zur Sendung
1. Mai 2019 | Aktionen
Der im Auftrag der SKOS erstellt Film gibt fünf Betroffenen das Wort. Sie erzählen, wie man als Mutter mit vier Kindern – davon eines mit schwerer Behinderung – über die Runden kommt. Sie berichten über Krankheitsgeschichten und die schrittweise Rückkehr in die Arbeitswelt und über Scheidung und andere Ereignisse, die nicht nur seelische Katastrophen auslösen, sondern auch physische und existenzielle. Der Film zeigt, wie subtil sich die finanzielle Situation auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirkt und umgekehrt.
Und wie erst wirkt sich Erwerbslosigkeit im Alter auf das arm und krank sein. Davon zeigt der Film zu wenig. Auch wenn die Mechanismen in jedem Alter spielen, so wirken sich Erwerbslosigkeit im Alter noch stärker auf die Gesundheit aus.
30. Apr. 2019 | Soziales
In einem Gastkommentar bei NZZ schreibt der scheidende Präsident der SKOS, Felix Wolffers Klartext über die Lage der älteren Erwerbslosen. Man wünsche sich viele solche mutigen Sozialdirektoren.
26. Apr. 2019 | Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosigkeit ist in der Schweiz tief. Dennoch kann man nicht von Vollbeschäftigung sprechen. Das schreibt die Handelszeitung vom 26. April. Mehr lesen….
22. Apr. 2019 | Aktionen
Die Politgeister scheiden sich, wenn es um Ältere in der Sozialhilfe geht. Der Kanton Bern will die Leistungen drastisch kürzen, was hoffentlich mit der Abstimmung vom 19. Mai verhindert wird. Das wünscht sich indirekt auch die NZZ am Sonntag vom 19. April. Der Aargauer Regierungsrat hingegen befürwortet gemäss der AZ vom 19. April als erste Regierung die SKOS-Forderung «keine Aussteuerung 55plus». Dieses Anliegen hingegen wird von der SVP Kantonsrätin Martina Bircher vehement bekämpft. Anstelle von mehr Geld für Betroffene soll die Regierung sich stark machen für die Reduktion der Pensionskassenbeiträge, die bei Älteren höher sind als bei Jüngeren. Frau Bircher scheint vergessen zu haben, dass ihre Partei sich auf nationaler Ebene anlässlich der Beratung der gescheiterten AHV-Reform gegen altersneutrale Pensionskassenbeiträge ausgesprochen hat.
Natürlich freuen wir uns Frau Bircher, wenn Sie statt Schaum schlagen, einen Vorstoss im Grossen Rat einbringen, der analog dem Kanton Neuenburg die Subventionierung der Pensionkassenbeiträge von älteren Jobsuchenden auf kantonaler Ebene vorsieht. Nur «Sowohl (Subventionierung der Pensionskassenbeiträge) als auch» (keine Aussteuerung 55plus) und sich gleichzeitig für ein nationales Gesetz zum Schutz vor Altersdiskriminierung stark machen, führt aus der Sackgasse, in der sich die Diskussion über Massnahmen Ü50 in der Sozialhilfe befindet.
10. Apr. 2019 | Aktionen
Auch die zweite Stellenkontaktbörse 50plus, organisiert vom Gewerbeverband in der Lounge des St. Jakob-Stadions, war ein voller Erfolg. Unabhängig vom Berufswunsch unterstützt sie den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben. In Form einer Tischmesse präsentierten sich Unternehmen aus der Region Basel, welche bei einer Anstellung auch Personen über 50 berücksichtigen. Und davon gibt es einige. Avenir50plus Basel war mit sieben Personen vor Ort, um die Betroffenen über die eigenen Dienstleistungen zu informieren, so u.a. auch über den Selbsthilfe-50plus Talk. Gemeinsam lässt sich mehr bewegen. Mehr Informationen zum Talk hier.
3. Apr. 2019 | Aktionen
Ich habe einen Master in Slawistik und einer in Business Communication und niemand will mich, erzählt Tamara live bei 20 Minuten. Mehr als gut qualifiziert und trotzdem out, das kann es doch nicht sein! Leider ist es eine Realität, dass die Unternehmen gerade für solche Berufe jüngere und günstigere Mitarbeitende aus dem Nachbarland rekrutieren. Mit dieser Altersdiskriminierung auf der Jobsuche darf es nicht weitergehen. Darum lanciert die Allianz gegen Altersdiskriminierung demnächst eine nationale Volksinitiative…mehr
1. Apr. 2019 | Aktionen
Alle Hoffnungen auf griffige Massnahmen richteten sich am diesjährigen 5. Hearing der Erwerbslosenverbände vom 1. April 2019 auf den neuen Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Am Ende des Anlasses war die Enttäuschung gross, zumindest bei der Delegation Avenir50plus Schweiz, die präventiv in gelben Warnwesten dem Gespräch beiwohnte.
Nach einem 40-minütigen Sermon der Verwaltung über die Tätigkeit der RAV – es erinnerte stark an die Hofhaltung der Beamten in früheren Zeiten vor dem König – erhielten die Verbände fünf Minuten Redezeit um ihre Anliegen einzubringen. Erneut auf der Schleimspur präsentierte sich der Präsident von Save50plus. Offenbar kommen die Sozialämter vermehrt auf seine Organisation zu sowie auch die Arbeitgeber, was ihn dazu verleitete, sich nur in hoffnungsvollen Tönen zu äussern. Wer den Fokus nur aufs eigene Ego und Geschäftsfeld richtet, dem trübt es das Auge schnell, wenn es um die widrigen Realitäten des Arbeitsmarktes 50plus geht.
Härtere Töne schlugen im Gegensatz die Verbände Workfair50plus sowie 50etplus Westschweiz an. Letzterer versuchte dem Bundesrat aufzuzeigen, wie beschämend und entwürdigend sich die Lage den älteren Erwerbslosen im frühzeitig erzwungenen Ruhestand zeigt. Der Verband Avenir50plus Schweiz verlangte erneut u.a. ein Gesetz zum Schutz vor Altersdiskriminierung, da das vierjährige Labern der Sozialpartner an den Konferenzen Alter und Arbeitsmarkt nichts gebracht hat. Auch pochte der Verband auf der Umsetzung der SKOS Forderung «Keine Aussteuerung 55plus».
Um dem noch unerfahrenen Wirtschaftsminister kein falsches Zeichen abringen zu können, beantwortete der eigentliche König der Runde, Arbeitsmarktchef Boris Zürcher, die von Avenir50plus an den Bundesrat gerichtete Frage, ob er ein Gesetz zum Schutz vor Altersdiskriminierung unterstütze, gleich im Voraus mit einem klaren NEIN. Ebenfalls liess Zürcher erneut verlauten, dass die Vermittlung von Jobs keine Kernaufgabe der RAV sei. Dabei scheint er vergessen zu haben, dass das Wort immerhin den Namen ziert und zwar nicht zufällig, denn die RAV’s wurden vor zwanzig Jahren tatsächlich mit diesem Anspruch gegründet. Aber da war Zürcher noch Soldempfänger des Unternehmen Schneider Ammann.
Wie lange sich Parmelin eine solche Bevormundung von der ausführenden Verwaltung noch gefallen lässt, bleibt offen. Gemäss seinen, doch eher schwammigen Schlussworten, werden gegen Ende Jahr eher dunkle Wolken am Wirtschaftshimmel erwartet, worauf es sich rechtzeitig vorzubereiten gälte. Der Dialog zwischen den Erwerbslosenverbänden und der Wirtschaft soll verbessert werden, doch in welcher Form dies geschehen soll, liess sein durchaus wichtiges und richtiges Ansinnen offen.
Wir bleiben dran, gemeinsam mit Workfair50plus und 50et plus werden wir uns rechtzeitig dafür einsetzen, dass das nächste Treffen nicht den Stempel der Verwaltung trägt.
Heidi Joos, Geschäftsführerin Avenir50plus Schweiz
Unsere Eingabe im Volltext
2019.10.04. AGFI Les nouvelles méthodes de recrutement pénalisent les seniors
27. März 2019 | Aktionen
Zu 16 Einstelltagen verdonnerte das Bundesgericht jüngst einen Erwerbslosen, nur weil er für die fristgerechte Zustellung seiner Bewerbungen per Mail beim RAV keine Bestätigung einforderte. Damit kürzt sich das Monatseinkommen des Betroffenen um mehr als die Hälfte, wobei Arbeitslose eh nur 70 Prozent des versicherten Lohnes erhalten. Der absolute Supergau für einen Erwerbslosen, der in der Regel bereits durch die Jobsuche durch den Wind ist. Durchgesetzt hat sich seitens der Richterbehörde die alte patriarchale Logik, wonach Druck und Repression Ziel führend sind. Doch das Leben funktioniert nicht so, werte Schreibtischtäter. Menschen, die man mit derart drakonischen Massnahmen malträtiert, verlieren jegliche Zuversicht. Das Immunsystem geht erst recht in den Keller, die Ressourcen für die Jobsuche werden mit Sicherheit reduziert, vielleicht sogar derart, dass Betroffene in Kliniken landen oder am Ende gar bei der IV. Zudem gilt bei solchen Entscheiden zu bedenken, dass unser Land rund 800 000 Illettristen zählt, welchen die Handhabung eines PC Mühe bereitet und die sich in den Formalitäten des Schriftverkehrs mehr schlecht als recht auskennen. RAV-Beratende, die mit ihren Kunden einen derartigen Kleinkrieg führen, sollte man sofort an die Luft stellen, damit sie am eigenen Leibe erfahren, was Arbeitslosigkeit für Betroffene bedeutet.
Zum Urteil
25. März 2019 | Arbeitsmarkt
Unternehmen, die bestehen wollen, müssen flexibel sein. Plötzlich steht ein grosser Auftrag an, der viele Angestellte braucht. Viele Firmen setzen deshalb auf flexible Arbeitsmodelle. Ausserdem gibt es eine App, auf der sich Stellensuchende und Arbeitgeber gegenseitig umwerben. Beitrag und Gespräch mit Jens Meissner, von der Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung. Hören Sie mehr im Beitrag des Echo der Zeit vom 25. März
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