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Die beiden Erwerbslosenverbände Avenir50plus Schweiz und 50etplus Westschweiz verweigerten dem Bundesrat dieses Jahr die Aufwartung am Hearing 50plus, das stets im Vorfeld der Konferenz der Sozialpartner angesagt ist. Mit ihrem Protest draussen vor der Türe setzten sie ein Zeichen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die den Mut hatten, sich als Betroffene zu outen. Mehr zur Begründung siehe Medienmitteilung.

Die Resonanz der Medien auf die Verweigerung war unerwartet gross. Nebst der Tagesschau SRF und der Tagesschau Romandie berichtete der Blick am 23.April und am 30.April, der Tagesanzeiger, die Handelszeitung und TeleBärn darüber. TeleZüri widmete darauf einen Talk täglich mit Avenir50plus dem Thema Arbeitslosigkeit im Alter. Die Arena SRF zum Thema Stress am Arbeitsplatz vom 27. April gewährte Avenir50plus lediglich ein kurzes Statement aus dem Publikum. Stress pur, für die anwesende Geschäftsführende, welche die Diskussion gerne auf einer anderen Ebene geführt hätte. Ob Arbeit als Stress empfunden wird oder nicht, hat sehr viel mit dem oft nicht mehr erkennbaren Sinn der Arbeit sowie mit mangelnder Möglichkeit zur Selbstbestimmung und Selbstorganisation zu tun. Gerade im Hinblick auf ein längeres Arbeitsleben gilt es, die heutigen hierarchischen Arbeitsorganisationsformen zu überdenken und sich gegenüber neuen evolutionären Formen zu öffnen. Nebst einer besseren Mitarbeitendenzufriedenheit weisen die praktischen Beispiele auch erhöhte Produktionszahlen aus. Die Arena-Redaktion, im Voraus darauf angesprochen, verweigerte eine Diskussion auf dieser Ebene. Die Sendung wird von der Redaktion auf die Minute durchdesignt, die Redezeit ausgewogen nach parteipolitischem Kräfteverhältnis verteilt und im Voraus abgesprochen.

Konferenz der Sozialpartner zum Arbeitsmarkt 50plus
Erneut blumige Worte, aber nichts Konkretes
Die Gewerkschaften gaben sich für einmal kämpferisch an der Konferenz. Nur so ist es ihnen gelungen, wenigstens das Anliegen der SKOS «Keine Aussteuerung 50plus» in die gemeinsame Schlusserklärung einzubringen. Es wurde dem Antrag allerdings nur in der Form der Prüfung zugestimmt. Die Chancen einer Realisierung sind kaum gegeben. Die bürgerliche Front, dazu gehören die meisten Kantonsvertreter, Arbeitgeber- und Gewerbeverband, der Bundesrat und das Seco, weigern sich weiterhin, wirksame Massnahmen gegen die Erwerbslosigkeit einzuleiten. Weder ein Gesetz zum Schutz vor Diskriminierung im Alter, noch weitere unserer Anliegen kamen zur Sprache. Zur Stimmung passt, dass Bundesrat Schneider Ammann während der Konferenz ab und zu einnickte. Reif für die Bogenkarriere, Herr Bundesrat?
Weitere Medienberichte zum Thema 
2018.04.23 TA Alter, älter zu alt
2018.04.30 Beobachter Arbeitslos 55plus: Letzter Ausweg Auswanderung

Nur gemeinsam lässt sich etwas verändern
Die Ausbeute der diesjährigen Konferenz Alter und Arbeitsmarkt geht kaum über Lippenbekenntnisse hinaus. Wer kurz vor der Aussteuerung steht oder bereits Sozialhilfe bezieht, hat dafür kein Verständnis. Sie oder ihn trifft es hart. Sehr hart. Endloses Warten, Absagen entgegennehmen und mit wenig Geld über die Runden kommen, während die Raiffeisen-Bosse trotz Vincenz-Skandal gerade ihre Löhne erhöht haben. Das ist Stress pur.
Bei uns sind sehr viele Zuschriften von Betroffenen aufgrund der zahlreichen Medienberichterstattungen eingetroffen. Wir werden uns aller Anliegen annehmen, doch es benötigt seine Zeit. Wir danken für das Verständnis und bleiben dran. Nur gemeinsam lässt sich etwas verändern. Wir müssen noch stärker werden!

Beiträge zum Thema Menschen mit und ohne Arbeit

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