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Wir fühlen uns als Verein, der die Interessen von älteren Jobsuchenden vertritt, durch die Sozialpartner am runden Konferenztisch nicht vertreten und bleiben weiterhin bei der Forderung der Einsitznahme in dieses Gremium.


«Die grösste Gefahr in Zeiten des Umbruchs ist nicht der Umbruch selbst – es ist das Handeln mit der Logik von gestern» Peter Drucker

Mit Innovationsgeist, Reformen und Klagerecht gemeinsam den Arbeitsmarkt der Zukunft gestalten.

Ein Jahr nach der ersten Konferenz Alter und Arbeitsmarkt zeigt sich eine düstere Bilanz: Die Lage der Älteren auf dem Arbeitsmarkt hat sich nicht entspannt. Die Zahl der beim Seco gemeldeten über 45-­‐ jährigen Stellensuchenden ist im März 2016 auf 82 440 angestiegen. Das sind 24 Prozent mehr als vor vier Jahren. Der Zuwachs bei den Älteren liegt zudem über dem Durchschnitt. Rund 45 000 der über 45-­‐Jährigen wurden in diesem Zeitraum zusätzlich ausgesteuert. Auf dem beruflichen Abstellgleis finden sich aber auch viele IV-­‐BezügerInnen, die sich vergeblich um Arbeit bemühten.

Es ist in der Schweiz weiterhin weit verbreitet, Ältere bei der Einstellung zu diskriminieren. Das bemängeln auch OECD-­‐Fachleute. Die Leistung der RAV beschränkt sich immer noch weitgehend auf die Verwaltung der älteren Erwerbslosen. Die meisten Anträge von älteren Versicherten auf individuelle Weiterbildung wurden von den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren auch im vergangen Jahr abgeschmettert.

Nach der Aussteuerung bleibt Betroffenen der Rückzug in die vier Wände, und ein Vermögen, das monatlich dahinschwindet. Ehen und Beziehungen gehen den Bach runter. Klinikaufenthalte und Antidepressiva sind an der Tagesordnung. Es gibt weiterhin keine Integrationshilfen für dieses Segment von Betroffenen. Auch beim Drama rund um die Älteren und die Sozialhilfe zeigen sich keinerlei Reformansätze.

Alleine mit Appellen an Wirtschaft und Unternehmen – so die Strategie des Bundesrates – lassen sich die Herausforderungen rund um die Alterung der Gesellschaft, der Personenfreizügigkeit und der technischen Revolution 4.0 in einem zunehmend «entschweizerten» Arbeitsmarkt nicht lösen. Das war schon vor einem Jahr absehbar. Es ist Zeit, aufzuwachen und Verantwortung zu übernehmen und zwar jetzt. Wir können nur wiederholen, was wir bereits vor einem Jahr anlässlich der ersten Konferenz forderten: Des Bundesrat soll endlich Leadership zeigen und eine departementsübergreifende Task-­‐Force einsetzen. Diese soll dem Ziel verpflichtet sein, ein innovatives Klima zu schaffen und Strategien und Massnahmen zu entwickeln, die den Arbeitsmarkt in eine sichere Zukunft führen, ohne dass dabei die grosse Mehrheit zu den Verlierern gehört. Eine der zentralsten Bedrohungen erwächst unserer Realwirtschaft durch den Finanzkasinokapitalmarkt, in den heute bereits elft zwölftel aller Gelder abfliessen. Ohne grundlegende Finanzreform wird der Arbeitsmarkt in Bälde weitere Opfer produzieren.

Wenn es darum geht, im Hinblick auf die Alterung der Gesellschaft die Lebensarbeitszeit zu verlängern, so gelingt das nur, wenn wir uns öffnen für neue Modelle der Arbeitsorganisation.

Viel zu viele, die heute noch Arbeit haben, zeigen sich in der zweiten Lebenshälfte im Arbeitsprozess demotiviert und warten im Zustand der inneren Kündigung auf ihre Pensionierung. Die Überregulierung der Arbeitsprozesse lassen kaum mehr Raum für eigene Entscheidungen. Gemeinsam mit einem Dauerdruck liegen darin wesentliche Ursachen für zunehmende Burnouts, Depressionen sowie eine fehlende Arbeitsmotivation. Arbeitsmarktforscher Sheldon meinte in einem seiner Berichte zum Fachkräftemangel zu Recht: «Im Prinzip lässt sich jeder Fachkräftemangel beheben, wenn die Arbeitsbedingungen verbessert werden». mehr lesen

Beiträge zum Thema Menschen mit und ohne Arbeit

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