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Am Wochenende setzte sich der Verband Avenir50plus Schweiz, der die Interessen der älteren Arbeitnehmenden und Arbeitslosen vertritt, mit den Begrenzungsinitiative, der Überbrückungsrente sowie den übrigen Massnahmen des Bundesrats zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit älterer Arbeitnehmer, auseinander. Im Rahmen eines prominent besetzten Podiums und der anschliessenden Parolenfassung im Rahmen ihrer GV, zeigte sich die Breite der Meinungspalette der Verbandsmitglieder. Sie endete in einem breit getragenen Konsens, als Verband die Begrenzungsinitiative zu bejahen, sich jedoch von der SVP klar abzugrenzen, da diese im sozialen Bereich die Interessen der älteren Erwerbslosen weitestgehend bekämpft.

Am vergangenen Samstag, 22. August 2020, lud der Verband Avenir50plus Schweiz in Luzern zu einem prominent besetzten Podium mit dem Titel «Droht ein Scherbenhaufen?». Diskutiert wurde über die Begrenzungsinitiative der SVP sowie über die informellen Gegenvorschläge des Bundesrates zur Verbesserung der Situation älterer Arbeitnehmenden und Arbeitslosen und weiteren Alternativen.

Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt sowie Thomas Bauer, Geschäftsleitungsmitglied von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, warnten aus ihrer jeweiligen Perspektive vor der Begrenzungsinitiative, die nicht nur die Personenfreizügigkeit, sondern im weiteren auch die Bilateralen Verträge mit der EU gefährde. Thomas Bauer fürchtet bei einer Annahme auch den Wegfall der flankierenden Massnahmen. Valentin Vogt zeigte sich seinerseits hoch erfreut über die Errungenschaften der sieben Massnahmen des Bundesrates, die Karin Keller Sutter im Mai 2019 den Medien vorstellte.  

Demgegenüber versuchte SVP Nationalrat, Mike Egger mit den Erfahrungen aus der nicht umgesetzten Masseneinwanderungsinitiative und konkreten Zahlen, die Notwendigkeit der Begrenzungsinitiative aufzuzeigen.

Heidi Joos, Avenir50plus Schweiz, kritisierte vorerst die SVP für ihr Referendum gegen die aus ihrer Sicht notwendige Überbrückungsleistung. Ferner liess sie wissen, dass eine begrenzte Einwanderung in erster Linie Personen im Niedriglohnsektor Vorteil bringe, warnte jedoch vor Illusionen im Bereich der Fachkräfte. Die Wirtschaft hole sich diese nach wie vor über Kontingente ins Land, was von Mike Egger nicht bestritten wurde. Beide waren sich einig, dass es zusätzlicher Instrumente bedarf, um gegen die Diskriminierung des Alters auf dem Arbeitsmarkt vorzugehen. Gemäss Heidi Joos benötige es dringend altersunabhängige Pensionskassenbeiträge sowie einen gesetzlichen Schutz vor Altersdiskriminierung, der in Bälde von einer breiten Allianz in Form einer Volksinitiative gefordert wird. Vergessen dürfe man auch das Schicksal jener nicht, die in der Sozialhilfe landen und das sind gegenwärtig über 50 000 Personen im Alter 50plus.

An der GV des Verbandes, die anschliessend ans Podium am Nachmittag stattfand, stimmte eine Mehrheit einer begrenzten Einwanderung zu, distanzierte sich aber gleichzeitig von der SVP als Partei. Diese habe in den letzten Jahren eine Sozialabbaupolitik betrieben und gefährde auch die Überbrückungsleistung mit ihrem angekündigten Referendum.    

Medienmitteilung 

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