Die Pandemie hat bestehende Ungleichheiten verschärft. Haushalte mit wenig Geld waren von der Krise mehr betroffen als wohlhabende. So das Fazit einer kürzlich veröffentlichten Studie des BSV. Die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust war bei den unteren Einkommen stärker verbreitet. Kaum verwunderlich, waren sie auch mehr von Kurzarbeit betroffen als die höheren Einkommensklassen, die sich im Homeoffice einnisteten, meist sogar ohne Lohnkürzungen. Auch bei den Selbständigerwerbenden gibt es Hinweise darauf, dass die finanziell weniger Privilegierten die grössten Einbussen verzeichnen mussten. Abgenommen hat auch die Lebenszufriedenheit und die Einsamkeitsgefühle bei älteren Menschen.
Dass die unteren Einkommensklassen auch mehr von Covid und den Folgen betroffen sind, verwundert nicht. Die Verlängerung der Taggelder hatte offenbar keinen negativen Einfluss auf die Suche nach Arbeit. Pikant die Äusserungen der Autoren im Gespräch mit Infosperber. Namentlich Arbeitslose hätten signifikant häufiger als andere bekundet, dass die Coronakrise auch positive Folgen für sie habe. «Ein Schock wie der Ausbruch der Pandemie kann dazu führen, dass man das eigene Schicksal in einem anderen Verhältnis sieht» so die Autorin Beyeler. «Zu merken, dass man nicht der Einzige ist, der schlecht dran ist, kann Ansporn sein, sich umzuorientieren und sich aus der misslichen Situation zu befreien.» |
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